Donnerstag, 28. Dezember 2017

melancholie

endlich weiß ich, was ich fühle.

ich wollte heute nicht hierher fahren. ich wollte zuhause bleiben. fernab meiner realität. meine gedanken haben mich dort eingeholt. ich merke, wie ich untergehe. und nichts dagegen tun kann. ich fühle mich gelähmt. zu vieles zieht mich hinab in die tiefe des wassers. meine gedanken wühlen es auf zu einem sturm. die wellen brechen immer wieder über meinem kopf, wenn ich versuche zur wasseroberfläche zu gelangen um meine lungen mit luft zu füllen. ich merke, wie ich langsam aufgebe zu kämpfen. zu versuchen. ich lasse mich treiben.
immer weiter hinab in die untiefen meiner melancholie. es ist kalt. aber ruhig. ich genieße die ruhe nach dem sturm meiner gedanken an der oberfläche. es ist friedlich hier inmitten der dunkelheit.

ich versuchte meinen gedanken raum zu geben, den sturm zu ertragen. schließlich ebnet ein sturm irgendwann wieder ab. ich versuchte durch den orkan zu gehen. die schiere gewalt hat mich überwältigt. auf den boden der tatsachen geworfen. ich musste unterschlupf im wasser suchen. doch dort bin ich ebenso unsicher. unsicher vor meinen mentalen abgründen.

bisher hat raum geben den inneren sturm abgewiegelt. verbessert. das schlimmste verhindert. mich vor dem ertrinken in mir selbst bewahrt. und jetzt. bin ich gesprungen. mit dem sturm im rücken. die tiefe vor mir schien ertragbar. oh wie fehlgeleitet ich war.

ich hab alte gewohnheiten wieder aufgenommen. jene, die mich noch tiefer ziehen. ein empor unmöglich erscheinen lassen. ich bin mein schlimmster feind. ich kann nicht damit aufhören zu sinken. mein scheitern ist fakt. keine möglichkeit. ein ausbruch so weit weg. mein selbst ertränkt mich. der fehlende sauerstoff intensiviert die müdigkeit am leben. ich sollte angst haben vor so gedanken. stattdessen registiere ich sie nur schulterzuckend.

das wasser dämpft den sturm. und so weit unten merke ich keine wellen mehr, die mich zuvor herumwirbelten. mich panisch machten. hier ist alles ruhig. dunkel. gedämpft.
ich muss nichts. ich schwebe durch die langersehnte stille.
und begrüße die dunkelheit.

Dienstag, 19. Dezember 2017

konfrontation liegt mir nicht

ich war auf der suche nach einem film, den ich mir jetzt ansehen könnte. wegen fehlender einfälle googlete ich filmvorschläge, wählte die erste seite aus, die eine zufällige auswahl trifft für mich.
the martian. ich schlucke, eine dumpfe erinnerung drängt sich hoch.

ich suche auf netflix. suche auf amazon prime. denn ich hab angebot im überfluss und bin nicht fähig mich zu entscheiden. der film ist nicht verfügbar ohne zu bezahlen.

zurück auf der seite, realisiere ich, dass ich jeden film, den ich mit ihm gesehen habe, nicht wieder sehen will. dass ich froh bin, dass the martian nicht verfügbar ist. ich hab ihn mit ihm gesehen, damals im kino. 2016.

offensichtlich bin ich noch nicht wieder ganz. mit mir alleine.

jetzt sitze ich in meinem bett. innerlich zerrissen wie so oft.

es ist in diesem monat bisher so viel passiert, das mich überfordert hat. ich sperre alles hinter einer mauer ein. ich will mich nicht damit beschäftigen. es nicht wahrhaben, wie sehr ich am ende bin. ich hab noch sechs wochen in dieser stadt durchzustehen. bis es endlich vorbei ist.

ich im wahrsten sinne des wortes weiterziehen werde. to move on. das trifft es am besten. ich stecke fest. kann nicht nach vorne ohne das hinter mir mitzunehmen. die wand macht alles noch schwerer. ich sollte mich damit konfrontieren. zulassen zu denken.
aber ich gebe mir selbst keine zeit dazu.
in der angst, dass ich mir damit einen riesenrückschritt eingestehen muss. dass ich nicht so taff bin, wie ich gern wäre. dass ich nicht glücklich bin alleine. ich will. das. so sehr. stark sein.

ich will nicht. ich will nicht wahrhaben, dass ich vor allem davonlaufe. der uni. meinen gedanken. meinem umfeld. die angebote darüber zu reden schlage ich aus. "ich denke, ich bin nicht bereit dazu"
bullshit. ich bin feig. das ist alles.

denn ich spüre, wenn ich die innerliche wand berühe, dass ein sturm dahinter wartet. einer, den ich im augenblick nicht verkraften kann.
einer, der mich in die knie zwingen wird, wenn ich endlich wieder gelernt habe mich aufzurichten.
nicht mehr am boden zu liegen.