Montag, 15. Juni 2015

lara

letzten samstag am morgen hatte ich einen gewaltigen schock.
unsere hündin war nach eine operation aufgrund eines schlaganfalls halbseitig gelähmt und musste vielleicht eingeschläfert werden.
viele werden sich denken - was? das theater wegen einem hund?
aber all jene, die selbst einen vierbeiner haben/hatten, verstehen genau, wie sehr dieses tier das leben prägt.

ich bin mit lara aufgewachsen - sie hat zahllose nächte (unerlaubt) bei mir im bett geschlafen, als ich nicht alleine schlafen konnte. wir sind stundenlang durch die wälder spaziert, und ich werde nie vergessen wie oft sie sich (halb auf mich drauf) zu mir gekuschelt hat um gekrault zu werden (mit begleitendem jaul"gesang").
und auf einmal schienen diese dinge der vergangenheit anzugehören, und mein herz brach.
unsere hündin ist für mich so viel mehr als nur ein haustier.
mir egal, wie theatralisch das klingen mag. diese hündin ist durch dick und dünn mit mir gegangen, hat sich oft meine tränen ins fell tropfen lassen.
sie ist mir so wichtig, dass es mir angst macht.

ich bin so dankbar, dass sie inzwischen auf dem weg der besserung ist.
ob sie jemals wieder spaziergänge machen kann - wer weiß?
seit donnerstag kann sie wieder selbstständig gehen, wengleich nur einige minuten bevor es ihr wieder zu anstrengend wird.
ich hoffe, dass sie meinen weg noch einige jahre teilt.
denn seit samstag weiß ich, wie sehr es mich treffen wird, wenn sie eines tages nicht mehr ist.
es war so verdammt knapp, denn in menschenjahren ist sie schon 70. keine gute voraussetzung um sich von einem schlaganfall zu erholen.

wahnsinn, wie sehr ein mensch ein tier in das herz schließen kann.
wir hatten schon immer katzen, einige auch ganz lange, aber so wie mit lara war es nie.

meine kinder sollen auch mit einem hund groß werden.
mit einer lara.

Dienstag, 2. Juni 2015

ohne worte

kennt ihr das gefühl vor lauter gefühlen im inneren fast zu platzen?
wenn ihr irgendetwas seht/hört, dass euch immens inspiriert - so sehr, dass ihr sofort aufspringen wollt vor lauter tatendrang?
dass es nicht bis morgen warten kann, weil es genau JETZT geschehen muss? jetzt sofort - in dieser sekunde?

wenn die emotionen überzukochen drohen, habe ich mehrere methoden, den "schaden" kleinzuhalten.
1. ich sehe mir einen traurigen film an - und zerweine das kochende.
2. ich unternehme mit freunden etwas - egal was, hauptsache ich bin in bewegung.
welche methode werde ich wohl eher wählen?
insgesamt - wenn ich ehrlich mit mir bin - eher ersteres.
manchmal tut weinen gut - bin nur ich so schräg, oder kennt ihr das auch?
danach geht es mir wieder blendend und ich fühle mich fast gereinigt - so abgedroschen es auch klingen mag.
manchmal brauche ich das.

wohingegen ich auch menschen brauche zum gemeinsamen überkochenlassen der gefühle.
dann bin ich high vor lauter emotionen und weiß nicht wohin damit.
ein solches erlebnis hatte ich heute, als es in salzburg aus kübeln goß. das war alles.
es regnete.
und ich hätte platzen können vor glück.
hinzu kam, dass mein hemd (das zum trocknen auf dem balkon hing) in den garten hinunter geweht worden war, und ich so einen vorwand hatte in den strömenden regen zu laufen.
ich hätte tanzen können vor freude.
wenn ich zuhause in oö gewesen wäre, hätte ich auch getanzt. mit sicherheit.
das mache ich immer, wenn es warm regnet. ich tanze im regen und singe. nur für mich.
hier können zu viele menschen zusehen/mich hören, was mich an loslassen und zerplatzen hindert.
also hab ich es gelassen, und bin nicht zerplatzt.
aber halleluja - ich liebe regen wirklich. durch und durch. es ist mein lieblingswetter im sommer.

anfang september geht es in die usa - und schon langsam begreife ich es.
ich versuche meinen tatendrang zu bündeln und konservieren für diesen trip - denn er wird unvergesslich werden.
nur ist der drang aufzubrechen und zu reisen gerade so groß, dass ich vermutlich  nicht bis september warten kann.
irgendeinen kleinen ausflug muss ich in meinen sommer integrieren. ganz unbedingt.

und jetzt gehe ich endlich schlafen.