Dienstag, 10. April 2018

priorität: ich.

ist es lächerlich am geburtstag auf mitternacht zu warten, und eine leere zu fühlen wenn das handy stumm bleibt?
ich finde ja.
vor allem, da ich kein geburtstagsmensch bin, kein tamtam darum mache, dass ich seit genau dem tag die welt mit meiner anwesenheit beehre (und so sätze von mir gebe zum beispiel).
dennoch kann ich das gefühl nicht abschütteln. es ist da. und drückt wie ein stein im schuh, der bügel im bh, der in die haut einschneidet, der zu straffe zopfgummi in den haaren.

und es stört mich, dass es mich stört. aber das gefühl überrascht mich nicht.
die leute wissen, dass ich keinen großen wert auf meinen geburtstag lege. 23 ist eine stinklangweilige zahl. nichts besonders.
nur für mich. für mein selbstwertgefühl.
vor einem jahr war ich noch am boden zerstört. mein vergangenes jahr war hart.

momentan habe ich vermutlich luxusprobleme. vor allem das aktuelle "mimimi, ich habe geburtstag seit einer halben stunde und noch keine hundert nachrichten bekommen."
wtf?
seit wann denke ich so?
ich habe extra nirgends online - stichwort fb - das datum angegeben um nicht jahr für jahr unpersönliche glückwünsche von menschen zu lesen, mit denen ich keinen kontakt habe.

vielleicht ist es mir deshalb umso wichtiger ehrliche gedanken zu lesen, zu spüren, dass leute an mich denken. meine leute. meine freunde.
das ist doch absurd. einige sehe ich heute sowieso!

ich denke, das alles hat wenig bis nicht mit meinem geburtstag zu tun, sondern viel mehr über meine schwirrenden gedanken zum thema gleichgewicht in einer freundschaft.
ich bin einige male ziemlich unsanft auf den boden der tatsachen geholt werden, dass ich mehr an menschen denke, als sie an mich.
ich mir mehr gedanken mache wie es ihnen geht, versuche sie zu treffen, als umgekehrt.
damit meine ich nicht ständige aufmerksamkeit. darin bin ich selbst grottenschlecht. oder durchgehende nähe. kann ich nämlich auch nicht.

aber ist es nicht für jede person schön zu lesen, dass jemand an sie denkt?
irgendwann habe ich geschnallt, dass ich mal warten sollte wer an mich denkt. wer sich meldet.
tha. wow.
manche freundschaften hatte ich mit der seltenen kontaktaufnahme meinerseits ruiniert. vor allem eine. ich weiß das.
ich sitze hier also im glashaus und schmeiße wie wild mit steinen um mich. und wundere mich, warum es weh tut.

oder?

hm. teils teils.

so momente wecken erneut die frage in mir, was andere haben und ich nicht, dass sie im gedächtnis verbleiben. dass sich leute melden. ob es andere umgedreht haben, immer melden sich menschen bei ihnen und sie sich nicht?
ich kann mir die position irgendwie nicht vorstellen.

wow bin ich selbstgerecht. ich, die selbst in letzter zeit tagelang für einfache antworten braucht, weil ich langsam aber sicher wahnsinnig werde mit der onlinekommunikation.
dann kommt ein tag, an dem ich aufmerksamkeit will, wenngleich ich zuvor ständig allen erklärte, wie sehr ich mich freue, wenn das handy mal stumm bleibt.

was will ich eigentlich damit bezwecken? wie sollte sich da jemand auskennen?

ich wollte - beim tippen des titels - zu dem schluss kommen, dass ich meine freundschaften neu durchdenken sollte. was ist eine enge freundschaft? was eine flüchtige?
stattdessen erkenne ich jetzt, dass ich eingebildet klinge. so sehr nach einer person, die nicht weiß was sie will.

ich will mich dennoch priorisieren. mich vor andere stellen. mein glück vor das anderer. mich nicht mehr so nach anderen richten, dass es ihnen gut geht, dass ja alle zufrieden mit der situation sind. egal, ob ich dann ausgelaugt neben mir stehe.
heute erst recht. ein wenig mehr egoismus für mich. pah. ich mag das wort nicht.

Samstag, 20. Januar 2018

count down

die finalen 11 tage meines studiums sind eingeläutet. ich habe die bücherstapel für meine arbeit neben mir stehen. und entscheide mich jeden tag erneut für etwas anderes.

langsam aber sicher läuft die zeit aus. der sand im oberen teil des uhr verringert sich.
ich sehe jedes sandkorn unbeirrbar abstürzen in die untere hälfte. nichts handfestes hindert mich daran anzufangen, zu schreiben. den sand zu nutzen. die verbleibenden tage.
stattdessen entscheide ich mich aktiv und voll bewusst für andere dinge. schließe die aktuelle situation hinter einer mauer aus. nicht ein. ich schließe mich ein.
und frage mich, wie es sein wird wegzuziehen. weiter zu ziehen. neu zu beginnen.

morgen dann. aber wirklich. ohne ausreden.
ganz bestimmt.