Dienstag, 10. November 2020

wo bist du?

 diese prise unbeschwertheit, die ich im sommer neuentdeckt habe, ist fort.

wurde mir entrissen.


ich bin auf der suche sie wiederzufinden.

taumle unsicher die straßen der stadt entlang. ungewiss, ob ich sie inmitten der lauten anspannung sehe. spüre. musik in den ohren sind meine rüstung gegen die atmosphäre draußen. 

wo bist du?


ich wehrte mich vehement gegen die resignation, die sich drohte einzustellen. erneut. wie ein déjà-vu. emotional in den frühling zurück katapultiert. 

ich will nicht die mühsam erkämpften zentimeter nach vorne aufgeben. weggewischt wissen. 

nein verdammt.

wo ist meine unbeschwertheit?

wo?


ich werde weiter suchen.

Mittwoch, 4. November 2020

die worte fehlen

meine welt versagt sich mir. ich schreibe mir den kopf leer, wenn es zu viel wird.
und jetzt?
was mach ich, wenn es kein worte gibt?

ich finde keine worte, die die realität annähernd korrekt abbilden würden. keine, die auch nur ansatzweise umreißen was in mir vorgeht.

ich klammere mich an strohhalme um im inneren sturm nicht unterzugehen.
es wird mehr. brutaler. schonungsloser. hässlicher.

die welt offenbart erneut all ihre unverzeihlichen seiten. härter. kälter. 
es kommt immer näher an meine lebensrealität heran.
es ist mein lebensrealität.

und hier sind wir bei dem fucking springenden punkt: es betrifft meine scheiß überpriviligierte position genauso. 
am montag war es soweit. 

und das verstörendste? ich war nicht geschockt. es war für mich nur eine frage der zeit, bis mein stadt in den schlagzeilen steht.

ich würde gerne meine kopf betäuben. mal ausschalten. pausieren. 
es reicht. es ist zu viel. zu schwer.

wie zur hölle irgendwie positiv sein? zu welchem zweck? 
für wen? 
für mich? oder für meine umwelt?

für eine welt, die derartig am brennen ist, dass jeder tag, jede stunde, jede sekunde eine weitere nachricht mit sich bringt, die mir die sprache verschlägt.

was tun, wenn die worte fehlen.